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Newsletter Oktober-Dezember 2019

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Schwung: Newsletter Oktober-Dezember 2019




Liebe Leserin, lieber Leser,

wie die Zeit rennt! Schon wieder steht Weihnachten vor der Tür. Und damit für viele die vielleicht hektischste Zeit des Jahres. Mich hat es dagegen in die maximale Entschleunigung gezwungen: Ende Oktober schlug es am Ende eines Sonntagsspaziergangs, keine hundert Meter von zu Hause, wie ein Blitz ein: Bänderzerrung im rechten Knie. Von einer Minute auf die andere konnte ich mich kaum noch bewegen. Ich schaffte es mühsam nach Hause, sagte für die nächste Woche alle Termine ab, traute mich erst ein paar Tage später zum Arzt.

So etwas braucht Zeit, war die Botschaft, die ich übereinstimmend von Menschen hörte und im Internet las. Der Schmerz hat nachgelassen, eine Bandage stützt das Knie, aber das Gehen ist immer noch stark entschleunigt und ermüdet mich – alles dauert nun länger. So ärgerlich das auch ist – die Frage, die ich gern im Coaching stelle, stelle ich auch mir: Was ist das Gute daran? Ich sehe aus dieser erzwungenen Entschleunigung heraus die überschleunigte Welt mit anderen Augen: Da entstehen Gedanken über die Zeit für die Weihnachtszeit.


Zeit-Widersprüche

Die Zeit begann nach allgemeiner Auffassung irgendwann – vielleicht mit dem Urknall – und läuft seitdem linear ab, meßbar mit immer genaueren Uhren. Was hinter uns liegt, ist die Vergangenheit. Was vor uns liegt, ist die Zukunft. Und die drei Sekunden, von denen man sagt, sie seien „jetzt“, sind die Gegenwart. Carpe diem, nutze den Tag! Zeit ist Geld! Packe die Gelegenheit beim Schopf! Wenn wir die Zeit nicht nutzen, ist sie verloren. Das streßt.

Andere sagen, die Zeit sei zirkulär, sich in wiederholenden Kreisen drehend: Der Lauf der Tage, der Jahreszeiten und der immer wiederkehrenden Feiertage, aber auch die Biorhythmen des Körpers oder die Schwingungen des Pendels, der Unruh oder des Quarzkristalls in der Uhr, all das weist auf eine Vielzahl ineinandergreifender Kreisläufe hin. Solche Zeit geht nicht verloren. Sie kommt immer wieder. Das entspannt.

Zwei einander widersprechende Konzepte von Zeit – wie gehen wir damit um? Kommt das eine aus der Wissenschaft, das andere aus der Religion? Nein, so einfach ist das nicht. Die klassische Physik kennt zwar das Konzept der linearen Zeit. Doch die Relativitätstheorie erklärt Zeit als relativ, und in der Quantenphysik ist Zeit bedeutungslos. Die Idee von Anfang und Ende der linearen Zeit findet sich dagegen schon in der Bibel – untrennbar verknüpft mit den Zyklen regelmäßig wiederkehrender Feste, die den Lauf der linearen Zeit strukturieren und sie obendrein mit der Ewigkeit verknüpfen.


Die erfüllte Zeit

Neben der linearen Zeit („chronos“) kennt die Bibel noch den besonderen Moment („kairos“), in dem etwas Bedeutungsschweres passiert. Diese Momente beschreibt sie oft mit den Worten: „Als die Zeit erfüllt war…“ Auch Weihnachten ist solch ein Moment: „Es begab sich aber zu der Zeit…“ Kairos ist übrigens der Name einer Gottheit der alten Griechen. Er hatte es immer äußerst eilig (damals schon!), und er trug eine merkwürdige Frisur: Volahiku – vorne lang, hinten kurz. Wenn man „die Gelegenheit beim Schopfe packen“ wollte, mußte man das tun, wenn er auf einen zukam. War er vorbei, dann war es zu spät. Sind wir selbst zu hektisch drauf, dann fällt es uns schwer, Gelegenheiten zu erkennen und zu nutzen.

Zu allem Überfluß empfinden wir die vermeintlich objektive Zeit subjektiv ganz unterschiedlich. Als Kind erlebte ich endlos lange Ferien an der Ostsee oder in den Bergen: Meine Eltern hatten Uhren, ich hatte Zeit. Heute staune ich, wie schnell das Jahr schon wieder zu Ende geht. Für Verliebte bleibt die Zeit manchmal stehen. Manchmal rast die Zeit so sehr, daß wir kaum nachkommen, sie zu managen. Manchmal vergeht sie so quälend langsam, daß wir Mühe haben, sie zu vertreiben. Es ist schwierig, hier die gute Mitte zu finden.


Zeit für gute Zeit

Helfen kann es, Berufung zu entdecken: Wer nämlich weiß, wofür sich der Einsatz wirklich lohnt, und sich darauf fokussiert, wird vom Getriebenen zum Berufenen. Es wird zwar auch enorm gefüllte Zeiten geben, doch von der Berufung her gibt es hier Sinn und Erfüllung – und damit auch Energie und Motivation. Selbst unangenehme Pflichten oder lähmende Wartezeiten bekommen im Licht der Berufung ihren Sinn und sind leichter zu ertragen.

Und es gibt noch einen anderen Ansatz, dem Zeitstreß zu entfliehen. Der Soziologe Hartmut Rosa weist auf ein Paradoxon hin: „Wir haben so wenig Zeit, weil wir immerzu Zeit sparen.“ Wir können Zeit nicht sparen – also nicht für später bevorraten. Wir können sie uns nur – nehmen. So kann gute Zeit daraus werden. Gute Zeit kann, sofern wir sie nicht für Muße nutzen, auch schnell vergehen – das erleben wir während angenehmer Begegnungen oder schöner Erlebnisse. Doch sie streßt nicht. Sie stärkt die Seele, bereichert uns, gibt Energie, klingt lange nach und hinterläßt gute Gefühle und angenehme Erinnerungen.

Es war wohl Aristoteles, der sagte, die Gegenwart sei nicht ein Punkt auf dem Zeitstrahl, sondern die Gegenwärtigkeit der Ewigkeit. Damit öffnet sich eine Dimension aus der unaufhaltsam vorantreibenden Zeit hinaus. Noch deutlicher macht das der Religionsphilosoph Martin Buber. Für ihn ist Gegenwart die Gegenwärtigkeit des „Du“, hinter dem er übrigens immer auch das „ewige Du“ sieht. „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, schreibt er. Es ist für mich Lieblings- wie Leitzitat gleichermaßen, und ich möchte es auch Ihnen gerade jetzt in der Weihnachtszeit ans Herz legen.


Sich beschenken lassen

Begegnungen können wir nicht „machen“, sie sind geschenkt. Wir können uns dafür nur Zeit nehmen und ihnen vielleicht einen Rahmen geben – den gedeckten Tisch oder ein gemeinsames Erlebnis. Diese Zeit lohnt sich allemal. Es ist die bestinvestierte Zeit, und zugleich das wertvollste Geschenk, das wir anderen Menschen machen können.

Weihnachten heißt: Jesus Christus trat aus der Ewigkeit in die Zeit und schenkte den Menschen Zeit, um ihnen zu begegnen. Zeit läßt sich nicht durch Güter ersetzen. Nicht die Zahl der Geschenke und nicht die Zahl der Speisen, nicht die perfekte Organisation und nicht die perfekte Dekoration läßt Weihnachten gelingen. Sondern die Zeit, die wir den Menschen schenken, die uns wichtig sind.

Vielleicht gelingt es schon zu Weihnachten: Streß raus und loslassen. Keine hohen Erwartungen, kein großer Aufwand, kein Erfolgsdruck. Sich einfach von der Gegenwart des anderen beschenken lassen. Ich wünsche Ihnen nicht nur zu Weihnachten, sondern auch immer wieder im neuen Jahr das Geschenk der guten Zeit.

Herzlichst,
Ihr Reimar Lüngen



Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen.“
– Peter Ustinov



Inhalt

> Termine und Infos
> Beruflichen Wandel meistern



Termine und Infos

Das kranke Knie bremst mich zwar aus, behindert jedoch nicht mein Coachingangebot. Bis zum 17. Dezember stehe ich dieses Jahr noch zur Verfügung, dann gönne ich mir eine Auszeit, um im neuen Jahr mit neuer Kraft weiterzumachen. Bitte haben Sie Verständnis, daß ich während des Weihnachtsurlaubs wie üblich aus Spamgründen auf Abwesenheitsmeldungen auf dem Anrufbeantworter oder in der Mailbox verzichte. Genießen Sie die Weihnachtstage und kommen Sie gut ins neue Jahr!

Immer wieder werde ich gefragt, ob es Seminare, wie ich sie anbiete, auch anderswo als nur in Norddeutschland gäbe. Meines Wissens nicht – aber ich würde sie auch woanders halten, wenn ich eingeladen werde. Wenn es am Ort einen Ansprechpartner oder ein Team gibt, das bei der Organisation hilft und lokal auch ein wenig die Werbetrommel rührt, dann können wir mit wenig Aufwand Großes erreichen – natürlich zu beiderseitigem Nutzen, wie bisherige Veranstaltungen zeigen. Also: Wenn Sie mich als Referent einladen möchten, dann sprechen Sie mich gern an!

Mehr zu meinen Seminarthemen auf: www.RLuengen.de/termine



Beruflichen Wandel meistern

Sie sind frustriert im Beruf? Drohen auszubrennen? Langweilen sich zu Tode? Vermissen den Sinn? Wissen nicht, wie es weitergehen soll? Dann bleiben Sie nicht in Ihrer frustrierenden Situation! Sie riskieren sonst vielleicht sogar gesundheitliche Schäden. Warten Sie nicht, bis es zu spät ist.

Wenn Sie sich eine Veränderung nicht zutrauen oder nicht wissen, was Sie als nächstes tun sollen, dann stehe ich Ihnen mit Berufungscoaching und/oder Bewerbungscoaching gern zur Verfügung: Sie entdecken, was in Ihnen steckt, gewinnen Klarheit über Ihre Möglichkeiten, wissen, welche Richtung Sie einschlagen können, verstehen, wie der Bewerbungsprozeß funktioniert und präsentieren mutig einen Lebenslauf, auf den Sie stolz sein können.

Wenn Sie sich das wünschen, dann lassen Sie sich doch zu einem unverbindlichen und kostenlosen Kennenlerntelefonat einladen. Wir nehmen uns Zeit füreinander und ergründen, was Sie brauchen und was ich für Sie tun kann. Sie gehen kein Risiko ein: Nur wenn alles perfekt paßt, beginnen wir mit dem Coaching. Davor sind Sie zu nichts weiter verpflichtet.

So erreichen Sie mich:

Reimar Lüngen
Onckenstraße 11
22607 Hamburg

Tel. 040/28 41 09 45
E-Mail info@klaarkimming.org

Mehr Infos auf: www.KlaarKimming.org




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